Legen sie Wert auf gute Arbeitsmedizin für ihre Mitarbeitenden?

Das Team Arbeitsmedizin übernimmt die Betreuung der Beschäftigten im Betrieb des Vertragspartners entsprechend den Anforderungen der §§ 3 und 6 des Gesetzes über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit (ASiG). Die betreuenden Ärzte des Teams Arbeitsmedizin verfügen über die erforderliche Fachkunde sowie die zur Durchführung der Untersuchungen erforderlichen Ermächtigungen der Berufsgenossenschaften oder staatlichen Aufsichtsbehörden.

Folgendes gehört zur Grundbetreuung:

• Unterstützung des Unternehmers bei der Durchführung, Überprüfung und Auswertung der Gefährdungsbeurteilung (inklusive psychische Belastungen und Beanspruchungen), Implementierung eines Gesamtkonzeptes Gefährdungsbeurteilung
• Unterstützung bei der Überprüfung und Beurteilung der an bestehenden Arbeitssystemen getroffenen Arbeitsschutzmaßnahmen (Verhältnisprävention) auch mittels regelmäßiger Begehungen
• Unterstützung beim Motivieren zu sicherheits- und gesundheitsgerechtem Verhalten, bei Unterweisungen, Betriebsanweisungen und Qualifizierungsmaßnahmen sowie allgemeine arbeitsmedizinische und ergonomische Beratung der Beschäftigten (Verhaltensprävention)
• Unterstützung bei der Integration des Arbeitsschutzes in betriebliche Prozesse und Kommunikation, in Unternehmensführung und Aufbauorganisation
• Unterstützung bei der Organisation der Ersten Hilfe und Einsatzplanung der Ersthelfer
• Ermittlung von Unfallschwerpunkten sowie Schwerpunkten arbeitsbedingter Erkrankungen, Untersuchung nach Ereignissen mittels Ursachenanalysen und Auswertungen
• Beratung des Unternehmers, von Führungskräften, betrieblichen Interessenvertretungen, Beschäftigten, Unterstützung bei der Festlegung der Schwerpunkte der Aufgabenfelder der Grund- und der betriebsspezifischen Betreuung sowie Mitarbeit im Arbeitsschutzausschuss

In Abstimmung übernimmt das Team Arbeitsmedizin Umsetzungsaufgaben (zum Beispiel Durchführung von Vorsorgen, Impfaktionen, Erarbeitung von Betriebsanweisungen, Durchführung von Unterweisungen) als Einzelaufträge der betriebsspezifischen Betreuung. Das Team Arbeitsmedizin stellt die zur Durchführung körperlicher Untersuchungen erforderlichen medizinisch-technischen Geräte.

Folgendes gehört zur betriebsspezifischen Betreuung:

• Beratung zu arbeitsmedizinischen Vorsorgen nach ArbMedVV und anderen einschlägigen Rechtsvorschriften, Durchführung der erforderlichen Vorsorgen
• Beratung zu - und Durchführung von präventiven medizinischen Untersuchungen und Schutzimpfungen sowie speziellen Untersuchungen nach anderen Rechtsvorschriften (StrlSchG, GefStoffV, FahrErlaubnisV)
• Durchführung von orientierenden Messungen (Lärm, Beleuchtung)
• Unterstützung bei der Errichtung neuer Arbeitsplätze bzw. der Arbeitsplatzausstattung, Planung, Umbau, Neubau sowie bei Veränderung betrieblicher Abläufe und Prozesse
• Unterstützung bei der Einführung neuer Arbeitsverfahren sowie bei betrieblichen Veränderungen in den Arbeitsbedingungen, der Organisation, bei der Einführung neuer Stoffe und Materialien, der Beschaffung von neuen Maschinen oder Geräten
• Unterstützung und Beratung bei der Arbeitsgestaltung, Arbeitszeitgestaltung, Vermeidung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren, Erhalt der individuellen gesundheitlichen Ressourcen im Zusammenhang mit der Arbeit
• Unterstützung bei der Einführung und Weiterentwicklung eines Gesundheitsmanagements unter Berücksichtigung demografischen Wandels, Unterstützung beim Eingliederungs- und Wiedereingliederungsmanagement
• Erarbeitung/Durchführung von Unterweisungskonzepten, Unterweisungsinhalten sowie Unterweisungen, Schulungen von Führungskräften in der Unterweisung
• Unterstützung bei der Erstellung und Durchführung der Gefährdungsbeurteilung nach Arbeitsschutzgesetz (inklusive psychische Belastungen und Beanspruchungen), Gefahrstoffverordnung sowie Biostoffverordnung

Arbeitsmedizinische Vorsorge ist ein in der Arbeitsschutzrahmenrichtlinie der Europäischen Union festgeschriebenes Recht der Beschäftigten. Seit Ende 2008 ist die arbeitsmedizinische Vorsorge in der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) geregelt. Diese richtet sich an Arbeitgeber und an Ärzte.
Ziel ist, arbeitsbedingte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und im besten Fall zu verhüten. Darüber hinaus leistet arbeitsmedizinische Vorsorge einen Beitrag zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und zur Fortentwicklung des betrieblichen Gesundheitsschutzes.
Arbeitsmedizinische Vorsorge ist eine individuelle Arbeitsschutzmaßnahme. Sie darf technische und organisatorische Arbeitsschutzmaßnahmen nicht ersetzen, kann diese aber wirksam ergänzen. Arbeitsmedizinische Vorsorge findet im geschützten Raum und unter dem Siegel der Verschwiegenheit des Betriebsarztes statt. Hier können sich Beschäftigte zu den Wechselwirkungen zwischen ihrer Arbeit und ihrer Gesundheit informieren und beraten lassen. Arbeitsmedizinische Vorsorge umfasst immer ein ärztliches Beratungsgespräch mit Anamnese einschließlich Arbeitsanamnese. Hält der Betriebsarzt zur Aufklärung und Beratung körperliche oder klinische Untersuchungen für erforderlich, so bietet er diese an.

Es gibt drei Arten arbeitsmedizinischer Vorsorge:

• Pflichtvorsorge
• Angebotsvorsorge
• Wunschvorsorge

Beispielsweise müssen Vorsorgen nach Anhang ArbMedVV bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen „Feuchtarbeit“, Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen „Infektionsgefahr“, Tätigkeiten mit physikalischen Einwirkungen „Muskel-Skelett-Belastungen“ und sonstigen Tätigkeiten „Bildschirmgeräte“ angeboten bzw. veranlasst werden.

Arbeitsschutzverordnung 2018

*aus Broschüre: Arbeitsschutz - Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) Herausgeber: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Referat Information, Monitoring, Bürgerservice, Bibliothek 53107 Bonn Stand: Dezember 2016

Das Team Arbeitsmedizin bietet auch Untersuchungen zu Einstellung, Eignung und Tauglichkeit an. Eignungsuntersuchungen unterliegen besonderen arbeitsrechtlichen und datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Arbeitgeber dürfen den Abschluss eines Arbeitsvertrages von einer gesundheitlichen Untersuchung abhängig machen, wenn die Untersuchung zur Feststellung erforderlich ist, dass der Bewerber zum Zeitpunkt der Tätigkeitsaufnahme für die vorgesehene Tätigkeit geeignet ist.* Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts können Eignungsuntersuchungen vonseiten des Arbeitgebers im bestehenden Beschäftigungsverhältnis verlangt werden, wenn tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen, die Zweifel an der fortdauernden Eignung des oder der Beschäftigten begründen.*

Eignungsuntersuchungen sind gutachtliche Untersuchungen im Auftrag des Arbeitgebers. Bei Eignungsuntersuchungen muss vonseiten des Beschäftigten der Nachweis der gesundheitlichen Eignung für berufliche Anforderungen erbracht werden.* Zu den Eignungs- bzw. Tauglichkeitsuntersuchungen zählen beispielsweise Untersuchungen nach den berufsgenossenschaftlichen Grundsätzen 25 (Fahr- Steuer- und Überwachungstätigkeiten), 26 III (schwerer Atemschutz) und 41 (Absturzgefahr).

Arbeitsschutzverordnung 2018

*aus Broschüre: Arbeitsschutz - Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) Herausgeber: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Referat Information, Monitoring, Bürgerservice, Bibliothek 53107 Bonn Stand: Dezember 2016

Das Team Arbeitsmedizin übernimmt auf Wunsch das Erstellen und Führen der - nach der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV § 3 (4)) vorgeschriebenen - Vorsorgekartei. Die Vorsorgekartei (auch Vorsorgedatei) enthält die Angaben, das, wann und aus welchen Anlässen arbeitsmedizinische Vorsorge bei Beschäftigten stattgefunden hat. Das Team plant Untersuchungstage, Vorsorgen sowie Impfungen und übernimmt auf Wunsch die Einladung und Protokollführung des - nach dem Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit (ASiG § 11) - vierteljährlich abzuhaltenden Arbeitsschutzausschusses (ASA). In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen plant und organisiert Team Arbeitsmedizin betriebliche Gesundheitsförderprogramme, die Implementierung von Gesundheitszirkeln und die Abhaltung von Gesundheitstagen. Das Team Arbeitsmedizin koordiniert bei Bedarf die innerbetrieblichen Akteure des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Dazu zählen auch Methoden, wie Supervision, Moderation, Mediation und Coaching (durch IHK zertifizierte Kooperationspartner).

Das Team Arbeitsmedizin bietet auch arbeitsmedizinische Vorsorge beruflich strahlenexponierter Personen an. Die Strahlenschutzverordnung (§§ 60-64) und die Röntgenverordnung (§§ 37-41) sehen zum Schutz der Gesundheit beruflich strahlenexponierter Personen der Kategorie A die arbeitsmedizinische Vorsorge durch ermächtigte Ärzte vor. Das Ziel der ärztlichen Untersuchung ist die Feststellung der gesundheitlichen Eignung beruflich strahlenexponierter Personen zur Ausübung und Fortführung ihrer beruflichen Tätigkeit. Beim Team Arbeitsmedizin sind sie auch bezüglich der Themen des Mutterschutzgesetzes (MuSchG) - wie das individuelle Beschäftigungsverbot laut § 16 - das arbeitsplatzbezogene generelle Beschäftigungsverbot nach § 13 und dem weniger bekannten „vorläufigen ärztlichen Beschäftigungsverbotes“ - gut beraten. Das Team Arbeitsmedizin ist kompetenter Ansprechpartner bei Themen wie Langzeitarbeitsunfähigkeit, Wiedereingliederung und Betrieblicher Eingliederungsmaßnahme (BEM). Darüber hinaus begleitet das Team Arbeitsmedizin Verfahren zu Schwerbehinderung (GdB), Erwerbsminderung (MdE), Erwerbsunfähigkeit (EU-Rente) und Rehabilitation.